Die Schweizer Solarbranche boomt. Im letzten Jahr wurden hier so viele Solarpanels montiert, wie nie zuvor. Sollen die Ziele der Energiestrategie des Bundes erreicht werden, braucht es allerdings noch deutlich mehr. Doch schon jetzt haben viele Solarfirmen Mühe, die Anfragen der Kundschaft zu beantworten respektive entsprechende Offerten zu erstellen, weil es an Personal mangelt. Da fragt sich, wer die vorgesehene Solaroffensive in den nächsten Jahren überhaupt über die Bühne bringen soll? Dabei geht es nicht nur um Leute, die auf die Dächer steigen und dort die Module sachgemäss montieren. Für diese bieten die Solarteurschulen Schweiz den Kurs «Solarmonteur» an. Er spricht vor allem an Quereinsteiger*innen mit handwerklichem Geschick und ohne Höhenangst an. Es fehlt aber vor allem an Fachkräften für die Planung, Projektleitung oder für Elektroinstallationen. Denn die Planung einer Solaranlage ist ziemlich komplex. Eine berufliche Grundausbildung Solarteur/in EFZ gibt es noch nicht. Das ist aber vielleicht auch gar nicht unbedingt nötig: Gesucht sind beispielsweise Elektriker, Dachdecker, Zimmermänner oder Spengler, die bereits viele der in der Solarbranche nötigen Fähigkeiten aufweisen. Doch bekanntlich kämpft gerade die Baubranche ebenfalls hart um den eigenen Nachwuchs, der seine Zukunft heute eher in sauberen Büros oder warmen Verkaufsläden sieht, oder von den Eltern sowieso ins vermeintlich prestigeträchtigere Gymnasium geschickt wird. So leidet auch die Solarbranche indirekt unter dem schlechten Image der Bauberufe. Dabei wäre gerade die Solarbranche auf schlaue Köpfe angewiesen. Erstaunlicherweise lassen sich zudem auch viel zu wenige ausgebildete Baufachleute in Richtung Solartechnik weiterbilden. Um die Ziele des Bundes zu erreichen, braucht es in der Branche deshalb nun dringend eine Bildungsoffensive.