Defekte Solarmodule zu ersetzen kann vor allem bei älteren Anlagen zur Herausforderung werden.

Auch mir ist es passiert: Vor meinem Haus waren Arbeiten an der Strasse im Gang, als sich der Ladekran am Lastwagen verselbständigte und voll auf meine Solaranlage knallte. Drei Module waren total zerstört. Es war ein klarer Fall für die Versicherung der Baufirma und in diesem Sinne wenigstens finanziell für mich kein Problem. Als Vorsichtsmassnahme nahm ich die Anlage sofort ausser Betrieb, weil man ja nicht wusste, was sonst noch alles zerstört worden war. Zwei Wochen dauerte der Unterbruch – die Ertragsausfälle gingen übrigens auf meine Kappe.

Zum Glück hatte mein Solarteur Ersatzmodule.

Zum Glück hatte mein Solarteur noch Ersatzmodule bei sich an Lager. Die zersplitterten Megaslate-Module der Schweizer Firma 3S Solar Plus wurden schliesslich entfernt und durch neue ersetzt. Der abschliessende Leistungstest zeigte, dass keine zusätzlichen Schäden entstanden waren. Mein Glück war wohl auch, dass die Anlage erst im Vorjahr erstellt worden war. Die Firma in Thun hätte wohl problemlos Module nachliefern können. Selbstverständlich ist das aber nicht: Gerade bei älteren Solaranlagen wird die Beschaffung von Ersatzmodulen nämlich immer schwieriger. Die Zellen-Formate ändern sich zurzeit besonders schnell, die Module werden immer grösser. Aussen vor bleiben die in den letzten zehn Jahren auch in der Schweiz hauptsächlich verbauten Module mit kleinformatigen Zellen, die oft gar nicht mehr fabriziert werden.

Gehen solche kaputt, kann man nur hoffen, dass irgendwo bei einem Installateur noch welche in einem Keller herumstehen. Falls nicht, gibt es Plattformen, die sich auf den Handel mit Restposten und Occasions-Modulen spezialisiert haben, wie beispielsweise die deutsche Firma SecondSol. Die Preise für ein gebrauchtes Modul liegen dort aber nicht selten deutlich über dem einst bezahlten Neupreis. Zudem können Probleme mit dem Wechselrichter entstehen, wenn ein altes durch ein neues leistungsfähigeres Modul ersetzt wird. Je nachdem kann es sogar günstiger werden, das beschädigte Module einfach stillzulegen. Vielleicht sollte man es machen, wie bei einem neuen Dach oder einem frisch geplättelten Boden: Neben Ersatzziegeln und -platten auch gleich ein paar PV-Module für alle Fälle im Estrich abstellen.

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